Zwischen Juni und September wird nicht nur das Getreide auf den Feldern – Gerste, Roggen, Weizen und Hafer – reif, sondern auch viele Gräser auf Weiden und an Wegesrändern bilden Samen bzw. Körner aus. Dabei besitzen viele Grassamen so genannte Grannen, also Pflanzenhaare, die mit Widerhaken ausgestattet sind und der Verbreitung der Gräser dienen. Durch die Grannen bleiben die Samen in der Kleidung des Menschen oder im Fell von Tieren hängen und fallen an einer anderen Stelle wieder herunter, wodurch sich die Pflanzen verbreiten können.
Nicht selten passiert es dabei jedoch auch, dass die Grannen in Körperöffnungen gelangen oder sich durch die Haut in den Körper des Tieres vorarbeiten. Aufgrund ihrer Widerhaken sind sie dann meist nicht ohne weiteres zu entfernen. Langhaarige Hunde sind häufiger betroffen als kurzhaarige Tiere; je nach Lokalisation zeigen sie oft typische Symptome:
– Granne im Ohr: plötzlich massives, ununterbrochenes Kopfschütteln, nachdem der Hund in einem Feld oder einer Wiese war; das betroffene Ohr wird meistens nach unten gehalten
– Granne im Auge: Zukneifen des Auges; Augapfel weicht zurück, massiver Tränenfluss; z.T. Reiben mit der Pfote am Auge
– Granne in der Pfote: starker Juckreiz, der Hund versucht meist, ununterbrochen die Pfote zu beknabbern und zu belecken; manchmal Schwellung und Lahmheit
– Granne in der Nase: starkes Nießen und Nasenbluten
Wann immer der Verdacht besteht, dass ein Hund eine Granne im Ohr oder im Auge hat, sollte er schnellstmöglich in einer Tierarztpraxis vorgestellt werden, da die harten Pflanzenfasern das Trommelfell im Ohr bzw. die Hornhaut des Auges verletzten und perforieren können!