Blutdruckmessung bei Hund und Katze jetzt auch in unserer Praxis möglich
Was beim Menschen schon lange zum Standard in der medizinischen Vorsorge gehört, hält bei Hund und Katze erst jetzt Einzug in die Routine-Diagnostik: die so genannte „nicht-invasive Blutdruckmessung“.
Dies liegt zum einen daran, dass die Messung beim Tier lange Zeit nur „blutig bzw. invasiv“ möglich war, d.h. es musste für jede Messung eine Arterie punktiert werden – ein relativ komplizierter, für das Tier unangenehmer Vorgang. Zum anderen war lange Zeit auch die Bedeutung von Bluthochdruck bei Hund und Katze nicht gut erforscht.
Tatsächlich ist Bluthochdruck jedoch eine auch bei Hunden und vor allem Katzen häufige Erkrankung, für die es kaum äußerliche Anzeichen gibt, die jedoch langfristig lebenswichtige Organe wie Nieren, Augen, Gehirn, Herz und Blutgefäße schädigt! Ohne adäquate Behandlung kann Bluthochdruck weitere Erkrankungen nach sich ziehen und die Lebensdauer des Tieres verkürzen.
Darüber hinaus tritt ein erhöhter Blutdruck häufig in Kombination mit anderen Erkrankungen, wie einer Chronischen Niereninsuffizienz oder einer Schilddrüsenüberfunktion auf.
Mittlerweile gibt es auch für Tiere neuartige Messgeräte, die nicht-invasiv mit Oszillometrie den Blutdruck messen. Dazu wird wie bei uns Menschen eine Druck-Manschette am Vorderbein, am Schwanz bzw. an der Rute angelegt, welche gleichzeitig als Sensor funktioniert und den arteriellen Blutdruck und die Herzfrequenz misst.
Aktuell wird daher empfohlen, den Blutdruck standardmäßig bei älteren Tieren über 7 Jahre einmal jährlich zu messen.
Eine regelmäßige Blutdruckmessung sollte außerdem bei allen Hunden und Katzen mit einer Niereninsuffizienz, sowie bei Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion erfolgen.
Für die Behandlung des Bluthochdrucks gibt es mittlerweile zugelassene Tierarzneimittel, die täglich in Tablettenform oder als Sirup verabreicht werden.
Möchten Sie bei Ihrem Tier z.B. im Rahmen eines Senioren-Checks den Blutdruck messen lassen, vereinbaren Sie gerne dazu einen Termin!